Sonntag, 30. März 2008

D&D - Diary of Sessions - "Gold, Gold, Gold, ..."

(gespielt 2008)

Die nächsten paar Tage verbrachte die Gruppe dabei, eher ausgelassen im Wirtshaus zu feiern. Erst nachdem ihnen dies zu langweilig geworden war, machten sie sich daran die nähere Umgebung des Dorfes zu erkunden. Der Halb-Elf Ratathôsk spazierte durch das Dorf und begann hier und da ein Gespräch mit einem Einwohner. Als ihm keiner der Bewohner etwas sagen konnte, was seinen Abenteuerlust wecken konnte, wandte er sich an die Dorfwache, von der er aber auch nichts Aufregendes erfuhr.
Die Zwergin Liftrasa blieb dem Wirtshaus und seinem einigermaßen trinkbarem Bier treu.
Der Paladin Raven begab sich zum Dorfrand, wo gerade ein Bautrupp eine Palisade errichtete. Eine Weile beobachtete er das geschäftige Treiben, bevor er sich an den Vorarbeiter wandte und diesen nach dem Grund für die Palisade befragte. Dieser teilte ihm mit, dass, seit im nahegelegnen Bach Gold, zwar nur sehr wenig, gefunden worden war, kamen immer mehr Abenteuer und übles Gesindel hierher. Die Palisade soll helfen, einen Großteil dieses Gesindels außerhalb des Dorfes zu halten.
Nach dem kurzen Schwätzchen mit den Vorarbeiter begab sich Raven wieder in das Dorf zurück um den hiesigen Tempel aufzusuchen.
In der Zwischenzeit hatte Ratathôsk das Dorf auf einem viel genutzten Weg verlassen um zu einem Schrein des Gottes der Reisenden zu kommen. Liftrasa, der in der Zwischenzeit die Trinkerei langweilig geworden war, folgte ihm.
Raven betrat den Innenhof des Tempels, der von einer etwas mehr als mannshohen Mauer umgeben war. Im Innenhof war ein kleiner Friedhof angelegt und ein kleines Plätzchen, wo die Priester sich dem Müßiggang hingeben konnten. Der Tempel selbst war dem Gott Heironeus geweiht. Der Paladin betrat den Tempel, in dem niemand anwesend war, und suchte sich ein ruhiges Plätzchen um ein wenig zu meditieren.
Nachdem eine knappe Stunde vergangen war, hörte Raven, der noch in seine Meditation vertieft war, schlurfende Schritte. Er hob seinen Kopf und blickte sich um. Ein Mann in der Ordenskleidung der Priester von Heironeus näherte sich im demütig.
Verehrter Paladin“, wurde Raven von dem Priester angesprochen, „Ich hätte eine große Bitte an Sie! Hättet Ihr einen kurzen Augenblick Zeit, damit ich Euch erklären kann, was uns bedrückt?
Ohne zu zögern, vor allem da er ein kleines Abenteuer witterte, erklärte sich Raven einverstanden, den Priester anzuhören. Gemeinsam verließen sie den Tempel und betraten einen kleinen Aufenthaltsraum, wo der Priester Raven schilderte, was ihm bedrückte.
Vor ein paar Jahren brannte der alte Tempel, der damals noch etwas außerhalb dieses Dorfes gestanden hatte, bis auf die Grundmauern nieder.“, begann der Priester mit seiner Erzählung, „Dies wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn in dem Tempel genau zu der Zeit, als er abbrannte, meine Ordensbrüder mit cirka 500 Goldmünzen und ein paar Reliquien in dem Tempel nicht anwesend gewesen wären. Das Gold wurde damals für den Bau eines neuen Tempels gesammelt und die Reliquien waren als Ausstattung gedacht. In dem Feuer, dass den alten Tempel vernichtete, kamen meine Brüder ums Leben.
Nach dem Brand wurde der Tempel sorgfältig durchsucht, doch bis auf die angekohlten Skelette meiner Brüder fand man nichts. Das Gold und die Reliquien sind verschwunden und blieben bis heute verschwunden.
Worum ich Euch, verehrter Paladin, bitten möchte ist, dass ihr Euch die Ruinen anseht und versucht herauszufinden, wo das Gold und die Reliquien abgeblieben sind.
Raven lauschte den Ausführungen des Heironeus Priesters aufmerksam. Die Aussicht endlich wieder etwas Abwechslung erleben zu dürfen, veranlassten ihn, der Bitte des Priester nachzukommen. Er ließ sich vom Priester den Weg zu den Ruinen beschreiben und danach verließ er den Tempel.
Als er das Gelände des Tempels verlassen hatte, traf er auf Liftrasa und Ratathôsk, die gerade wieder von ihrem kleinen Ausflug zurückkamen. Rasch erzählte er ihnen von der Bitte des Priesters und als er das Gold erwähnte, leuchteten die Augen der Zwergin und des Halb-Elfen auf. Alle drei holten rasch ihre Ausrüstung aus dem Wirtshaus, in dem sie abgestiegen waren und trafen sich vor dem Eingang.
Während Raven und Liftrasa bereits losmarschierten, wurde Ratathôsk vom Wirt aufgehalten.
Ich weiß, wohin ihr geht“, teilte der Wirt ihm mit, „Ich habe einen Vorschlag. Wenn ihr das Gold und die Reliquien findet, gebt mir den Kelch und 10% des Goldes, dafür könnt ihr ein Leben lang kostenlos bei mir absteigen und euch verköstigen.
Ratathôsk fand das Angebot des Wirtes passend. „Ich werde mit meinen Kameraden darüber sprechen“, sagte er zum Wirt, „Ich kann aber nichts versprechen!
Daraufhin schloss er rasch zu den beiden anderen auf und gemeinsam folgten sie dem Weg, den der Priester Raven beschrieben hat.
Schon nach kurzer Zeit führte sie der Weg in einen Wald. Ab der Waldgrenze war der Weg gesäumt von Büschen und Gestrüpp. Allein der Zwergin fiel der schmale, fast nicht erkennbare, Pfad, der in den Gebüschen verlief, auf. Was sie aber allein nur ihrer geringen Körpergröße zu verdanken hatte.
Sie teilte ihre Entdeckung Raven und Ratathôsk mit, woraufhin sich die beiden die Spuren genauer ansahen. Ratathôsk las die Spuren und fand heraus, dass es sich um Wölfe handelte, die vor kurzer Zeit hier vorbeigekommen waren, aber der etwas größere Pfotenabdruck bereitete ihm etwas Kopfzerbrechen, denn er war zu groß für einen Wolf.
Daraufhin beratschlagten die drei, was sie nun machen sollten, entweder dem Tierpfad folgen oder zur Ruine der Kirche weitergehen. Die Entscheidung fiel den drei nach Abenteuer Dürstenden nicht schwer. Sie folgten dem Tierpfad durch das Gebüsch, der in einigem Abstand neben dem Weg weiterverlief, bis zu einer felsigen Erhebung.
Während Raven und Liftrasa wartenden, schlich Ratathôsk etwas den Hang hinauf, bis er einen Höhleneingang erspähte. Nachdem er kurze Zeit gewartet hatte, schlich er sich zu seinen Kameraden zurück und erzählte ihnen von seiner Entdeckung.
Liftrasa wollte sofort losstürmen und die Höhle erkunden, wurde aber von Raven zurückgehalten.
Es gibt noch ein kleines Problem“, sagte Raven zu seinen Gefährten, „Ihr beide könnt in der Dunkelheit in der Höhle ausreichen sehen, aber ich wäre vollkommen blind. Wenn ich eine Laterne oder Fackel tragen soll, muss ich meinen Schild ablegen. Würde einer von euch den Laternenträger spielen?
Dies leuchtete den beiden ein und Ratathôsk erklärte sich damit einverstanden, die Laterne zu tragen, dafür müsse ihn aber Raven beschützen.
Während Raven und Ratathôsk eine Laterne entzündeten, betrat Liftrasa bereits die Höhle, blieb aber noch im Bereich des Einganges stehen. Kaum hatte sie ein paar Schritte in die Höhle hinein getan, erspähte sie mit ihrer Dunkelsicht bereits drei Wölfe, die sich an einem Kadaver labten.
Sie drehte sich um und rief ihre Kameraden zu: „Hey, hier sind Wölfe!
Die Wölfe, die Liftrasa rufen hörten, ließen von ihrer Beute ab und stürzten sich sofort auf die Zwergin. Die Prankenhiebe der Wölfe prallten entweder wirkungslos von der Rüstung der Zwergin ab oder verfehlten sie. Liftrasa ließ ihre Streitaxt schwingen und zerstückelte zwei der Wölfe.
Ratathôsk und Raven beeilten sich nicht sonderlich mit den Entzünden der Laterne, wobei Raven zu Ratathôsk sagte: „Lassen wir ihr ruhig den Spaß!
Ein weiteres schmerzerfülltes Aufheulen eines Wolfes zeugte davon, dass auch der dritte Wolf von Liftrasa erledigt worden war.
Raven und Ratathôsk trafen mit Liftrasa bei dem Kadaver, an dem sich die Wölfe gelabt hatten, zusammen und sahen sich ein wenig um. Bis auf einem schmalen Durchbruch, führte kein weiteren Weg tiefer in die Höhle hinein. Ohne auf die anderen zu warten, ging Liftrasa gebückt durch den Durchbruch. Als sie auf der anderen Seite herauskam wurde sie von etwas, dass sie im ersten Augenblick für einen riesigen Wolf hielt, angesprungen und zurückgestoßen. So schnell es ging kehrte sie zu ihren Kameraden zurück.
Gerade noch rechtzeitig, denn als sie aus dem Durchbruch herauskam und zur Seite trat, sprang ein Warg hinter ihr heraus.
Raven, der bereits sein Langschwert gezogen hatte, machte einen Stoß nach vorne und trieb sein Schwert dem Warg durch das Maul in dessen Gehirn, woraufhin dieser, im Todeskampf zucken, zu Boden brach.
Während Raven sein Schwert reinigte, durchsuchten die beiden anderen die Höhle nach Wertgegenständen, fanden aber nichts. Ratathôsk nahm sich die Zeit und häutete den Warg, was ihm auch recht gut gelang.
Kurz darauf verließen sie wieder die Höhle und beratschlagten kurz, ob sie wieder zurück ins Dorf gehen sollten, oder doch lieber weiter zur Ruine der Kirche. Die Entscheidung viel ihnen nicht schwer.
Rasch begaben sie sich wieder auf den Weg, der zur Ruine führte und nach einer kurzen Wanderung betraten sie die Lichtung auf welcher der abgebrannte Tempel stand.
Während Ratathôsk auf ein Stück einer noch stehenden, aber rußgeschwärzten Mauer kletterte um sich von oben umzusehen, durchsuchten Liftrasa und Raven die Überreste auf dem Boden. Ratathôsk und Raven entdeckten jedoch nichts. Aber Liftrasa, welche sich die geschwärzten Steine genauer ansah, stolperte über ein paar Bretter, viel zu Boden und genau in ein kleines Rattennest. Die Ratten attackierten sofort den Eindringling, bissen sich jedoch an der Rüstung der Zwergin die Zähne aus. Mit einem Schwung der Streitaxt, erledigte Liftrasa ein paar der Ratten, woraufhin die anderen sofort reiß aus nahmen.
Dabei entdeckte Liftrasa zufällig ein kleines Loch im Boden, welches augenscheinlich in ein Kellergewölbe führte. Sofort rief sie die beiden anderen zu sich und alle drei kletterten hinab. Nachdem Raven eine Laterne entzündet hatte, sahen sie, dass es sich wirklich um ein Kellergewölbe handelte, in dem die Priester Nahrung und weitere Vorräte gelagert hatten.
Nachdem sie sich kurz umgeschaut hatten, entdeckten sie zwei Kisten, die mit Vorhangschlösser versperrt waren. Da sie keinen Schlüssel zu den Schlössern hatte, schlug Liftrasa mit ihrer Streitaxt auf diese ein, sodass die Kisten nun geöffnet werden konnten.
Ratathôsk und Raven hielten ein wenig Abstand, als Liftrasa die beiden Kisten öffnete. In der ersten Kiste befanden sich die von den Priestern Heironeus gesuchten Requisiten. Die zweite Kiste enthielt das gesuchte Gold.
Als Liftrasa das Gold entdeckte, ließ sie ihre Axt fallen, kniete sich vor der Kiste nieder und ließ ihre Hände durch das Gold gleiten. „Meins, meins, meins“, kam es über ihre Lippen, „Mein Schaaatz!“
Raven und Ratathôsk sahen sich verwundert an und beiden kam gleichzeitig ein „oh, oh“ über die Lippen. Liftrasa war der Goldgier anheim gefallen. Die beiden versuchten sie mit allen möglichen Mitteln von der Kiste mit dem Gold zu lösen, doch nichts funktionierte.
Da bleibt nur mehr eines zu tun“, sprach der Paladin, nahm der Zwergin rasch den Helm ab und stellte sich hinter sie. Mit seinem Schild holte er aus und schlug ihn der Zwergin auf den Kopf, doch diese schien den Schlag nicht einmal gespürt zu haben. Noch einmal schlug Raven zu, diesmal etwas stärker, doch wiederum ignorierte Liftrasa den Schlag gegen den Hinterkopf. Zu Ravens Pech, hatte er zu stark zugeschlagen und sein Schild zerbrach in zwei Teile. Missmutig warf er die Überreste des Schildes weg und zog sein Schwert. Diesmal zog er die Breitseite seines Langschwerts der Zwergin über den Kopf und diesmal war der Schlag ausreichend um sie ins Reich der Träume zu befördern.
Zwergischer Dickschädel“, sprach Raven und steckte sein Langschwert zurück in die Scheide. Danach machten sich Raven und Ratathôsk daran, das Gold und die Reliquien in ihren Rucksäcken zu verstauen. Nachdem alles verpackt war, schulterten sie den Zwerg und machten sich auf den Weg zurück zum Dorf. Auf dem Marsch zurück versuchte Ratathôsk Raven davon zu überzeugen, dass es besser wäre, einen Teil des Goldes für sich zu behalten, doch er hatte keinen Erfolg damit.
Als sie das Dorf erreichten und zum Tempel des Heironeus weitermarschierten, versammelte sich eine kleine Menschenmenge um sie, die ihnen bis zum Tempel folgte. Im Innenhof des Tempels kamen ihnen die Priester bereits entgegen und erkundigten sich ganz aufgeregt, was den vorgefallen wäre. Raven berichtete ihnen, was sie erlebt hatten und leerte den Inhalt seinen Rucksackes vor den Priestern aus. Als diese Das Gold erblickten freuten sie sich und bedankten sich überschwänglich bei dem Paladin.
Das ist noch nicht alles“, teilte Raven ihnen mit und forderte Ratathôsk auf, seinen Rucksack zu entleeren. Nur widerwillig kam Ratathôsk dieser Aufforderung nach und leerte die Reliquien aus seinem Rucksack. Die Tempelpriester konnten ich Glück kaum fassen, dass sie das verlorengeglaubte Gold und die Reliquien wieder in ihren Besitz übergingen.
Daraufhin brachten sie die bewusstlose Zwergin in den Tempel und heilten sie von ihrer Kopfwunde. Zur Erleichterung aller schluckte Liftrasa die Geschichte über den Sturz und den angeschlagenen Kopf.
Während Liftrasa und Ratathôsk schmollend in einer Ecke des Tempels warteten, unterhielt sich Raven noch ein wenig mit den Priestern. Vor lauter Frust wollte Ratathôsk den Zauber „Licht“ auf den Nasenschutz von Ravens Helm zaubern, doch dieser Zauber wirkte ein wenig anders als von ihm geplant.
Anstatt Raven durch den Zauber zu blenden, landete der Zauber auf Ravens Helm und verlieh ihm in dem schummrigen Licht im Tempel eine würdevolle Aura. Die Tempelpriester fielen vor Raven auf die Knie und dankten ihm noch einmal überschwänglich für die Rückgabe ihrer Schätze. Hier hatte sich Raven Freunde, Verbündete und Verehrer auf Lebzeiten geschaffen, was er unter anderem auch dem Zauber von Ratathôsk zu verdanken hatte.
Danach verließen alle drei den Tempel und gingen zurück in das Wirtshaus, wo sie weiterhin für ihr Essen und trinken zahlen würden müssen.