Samstag, 28. Februar 2009

D&D - Diary of Sessions - "Göttin in Gefahr"

(gespielt 2009)

Am nächsten Morgen machte sich Ratathôsk auf um ein paar Einkäufe im Dorf zu erledigen. Er musste ein paar Bolzen, ein Hanfseil, einen Wurfhaken und ein neues Schild für den Paladin organisieren. Im kleinen Krämerladen erhielt er, bis auf den Schild, alle Sachen die er suchte, zu einem sehr günstigen Preis, welchen er aber nur erhielt, weil er zum Gefolge des Paladins gehörte.
Nachdem er im Krämerladen eingekauft hatte, ging er zum Dorfschmied und fragte dort nach, ob der Schmied ein Schild für den Paladin machen könnte. Dieser war hoch erfreut, dass er für den Paladin etwas machen durfte und bat Ratathôsk darum, den Paladin zu ihm zu schicken, damit er mit ihm die Details, wie er das Schild gestalten solle, besprechen konnte.
Daraufhin ging Ratathôsk zurück zur Taverne, wo Raven und Liftrasa im Gastraum saßen und frühstückten. Ratathôsk teilte Raven den Wunsch des Schmiedes mit und sofort nach dem Frühstück machte sich Raven auf dem Weg zum Dorfschmied.
Mit dem Schmied klärte Raven rasch die Details, wie sein Schild aussehen sollte. Der Dorfschmied wollte das Symbol Heironeus, der Gottheit des Paladins (ein Blitz, der von einer Faust gehalten wurde), in das Schild einarbeiten. Als Bezahlung wollte er lediglich zwei Goldmünzen haben, wenn der Paladin ihm Folgeaufträge für den Tempel organisieren könne, da der Schmied doch schon etwas älter war und die schweren Schmiedearbeiten bald nicht mehr durchführen werde können. Raven sagte dem Schmied, er werde sich darum kümmern und machte sich gleich auf zum Tempel, wo er dem Abt die Lage des Schmiedes schilderte. Der Abt des Tempels erklärte sich sofort bereit dem Schmied zu helfen.
Bevor Raven gehen konnte, teilte ihm der Abt mit, dass ein Waldläufer aus dem Norden hier im Tempel weile, der ein kleines Problem habe und auf der Suche nach Hilfe war. Er bat Raven darum, sich doch einmal die Geschichte des Waldläufers anzuhören. Vielleicht könnte er ihm ja helfen.
Da es Raven wieder nach Abenteuern dürstete, erklärte er sich einverstanden, mit dem Waldläufer zu reden, woraufhin ihn der Abt in einen Nebenraum führte. Als Raven eintrat, erhob sich der Waldläufer und grüßte ihn freundlich. Das wettergegerbte Gesicht, die braunen Haare und Augen und die gut gepflegte Lederrüstung wiesen ihn eindeutig als Waldläufer des Nordens aus, seine spitzen Ohren und mandelförmigen Augen als Angehöriger der Elfenrasse.
Der Elf mit dem Namen Aust, erzählte Raven seine Geschichte, während die beiden an einem Glas Messwein nippten.
Aust hatte in letzter Zeit merkwürdige Träume von seiner Gottheit Ellona, die, in Gestalt eines Einhorns, von einem monströsen Tier verfolgt, angegriffen und schwer verletzt wurde. In seinen Träumen konnte er dem Tier oder Monster bis zu seiner Bauhausung folgen. Bei dieser Behausung handelte es sich um einen großen Turm in einem dichten Wald an einer Bergflanke. Da Aust religiös war, was für einen Elfen etwas merkwürdig war, wollte er herausfinden, was es mit diesen schrecklichen Träumen auf sich hatte und war daher auf der Suche nach ein paar Abenteurern, die ihm dabei helfen.
Raven erklärte sich einverstanden, dem Waldläufer bei seiner Queste zu helfen und forderte ihn auf, ihn zu seinem Gesinde zu begleiten. Beide verließen den Tempel und auf dem Weg zur Dorfschenke machten sie noch einen Abstecher zum Schmied. Raven teilte dem Schmied mit, dass der Tempel ihm Aufträge erteilen werde und dass er mit der Fertigung des Schildes beginnen kann. Hocherfreut machte sich der Schmied daran den Schild für den Paladin zu schmieden.
Raven und Aust begaben sich zur Taverne, wo sie Liftrasa und Ratathôsk beim Frühstücken antrafen. Der Paladin stellte den Elfen seinen Gefährten vor und berichtete ihnen von den Sorgen, die dieser hatte. Als Raven einen verlassenen Turm erwähnte, leuchteten Liftrasas Augen hell auf, da sie die Chance auf Reiche Beute sah. Auch Ratathôsk willigte ein, dem Waldläufer bei seinem Abenteuer zu begleiten.
Nachdem sich die Gruppe mit Nahrungsmittel für einige Tage eingedeckt hatte, verließen sie zur Mittagszeit das Dorf und folgten dem Waldläufer auf Waldpfaden nach Norden. Gegen Abend suchten sie sich einen windgeschützten Rastplatz und verspeisten zwei Kaninchen, welche der Waldläufer erlegt hatte.
Raven übernahm die erste Wache, welche aber ereignislos verlief. Liftrasa, welche die zweite Wache übernommen hatte, wurde durch ein raschelndes Geräusch im Gebüsch wachsam und sah sich, ihre Streitaxt fest umschlossen, um. In einem Gebüsch, etwas weiter vom Lager der Gruppe entfernt bemerkte sie ein schwaches Leuchten. Sofort weckte sie Ratathôsk um ihm das Leuchten zu zeigen. Doch als dieser in die Richtung blickte, in welche Liftrasa deutete, konnte er das Glimmen nicht ausmachen. Zur Sicherheit weckten die beiden auch die anderen auf. Die restliche Nacht über hielten alle gemeinsam Wache und keiner fand mehr Schlaf.
Als der nächste Morgen dämmerte verließen sie hundemüde den Rastplatz und folgten wiederum dem Waldläufer auf teils nicht sichtbaren Pfaden durch den Wald. Gegen die Mittagszeit wollten sie eine längere Rast einlegen, um sich etwas auszuschlafen, doch Aust konnte sie davon überzeugen, nach einer kleiner Mahlzeit weiterzumarschieren.
Der Wald in dem sie sich befanden, drückte allen immer mehr auf das Gemüt. Es kam den Gefährten vor, als ob der Wald immer düsterer wurde.
Kurz vor Sonnenuntergang, alle waren erschöpft und wollten einfach nur mehr einen Schlafplatz finden, wurden sie vom Waldläufer wiederum überzeugt noch etwas weiterzugehen, da er einen sicheren Schlafplatz wüsste. Nach Sonnenuntergang erreichten sie den von Aust erwähnten Platz. Ein kleines Waldstück, bei dem die Bäume etwas weiter auseinander standen und somit nicht mehr so düster wirkte. Da sie sich hier kein Feuer zu entzünden wagten, aßen sie nur eine kleine Trockenration und legten sich dann schlafen. Diesmal übernahm Liftrasa die erste Wache, welche ereignislos verlief. Die zweite Wache gehörte Ratathôsk. Es war bereits nach Mitternacht, als er in einiger Entfernung von ihrem Lager ein schwaches Leuchten ausmachen konnte, welches sich langsam bewegte. Ganz vorsichtig, um ja kein Geräusch zu verursachen, und ohne einen Blick von der Erscheinung zu lassen, weckte er Aust auf.
Dieser blickte ihn die von Ratathôsk gewiesene Richtung und als er das silberne Schimmer erblickte, weiteten sich seine Augen. Er erkannte in dem Leuchten ein silbernes Einhorn, ein Avatar der Göttin die er verehrte.
In einer einzigen fließenden Bewegung griff Aust nach seinen Waffen und lief hinter dem silbernen Einhorn her. Ratathôsk, der etwas verblüfft ob dieser Reaktion war, folgte ihm mit einigem Abstand, doch zuvor weckte er noch Liftrasa auf. Diese kannte sich im ersten Augenblick nicht aus, doch als sie dann die Situation erfasst hatte, stupste sie mit dem Stiel ihrer Streitaxt Raven an, welcher darauf ebenfalls erwachte. Liftrasa und Raven blieben beim Lager zurück, unschlüssig, ob sie den beiden anderen folgen sollten oder nicht.
Aust lief so schnell er konnte hinter der Erscheinung her. Er kam ihr zwar etwas näher, aber einholen konnte er sie nicht. Je näher er kam, desto besser konnte er erkennen, dass das Einhorn verletzt war. Er steigerte seine Geschwindigkeit, doch die Erscheinung passte sich seinem Tempo an. Ratathôsk der hinterher lief, hatte Mühe ihnen zu folgen.
Auf einmal, von einem Augenblick zum anderen, verblasste die Erscheinung und nur mehr die Sterne und der Mond erhellten den Wald ein wenig. Aust lief bis zu der Stelle, an der das Einhorn zuletzt gewesen war und untersuchte diesen Ort genauer. Auch Ratathôsk schloss sich der Spurensuche an, doch auch vier Augen konnten keine Hinweise entdecken.
Ratlos kehrten beide zum Lager zurück und berichteten den zurückgeblieben was vorgefallen war. Die restliche Nacht fand keiner der vier mehr Schlaf und so brachen sie nach einem kargen Frühstück gleich bei Sonnenaufgang auf.
Schon nach kurzer Zeit ließen sie den Wald hinter sich. In geringer Entfernung zum Waldrand sahen sie einen großen, alten Turm über die Baumkronen eines kleinen Waldes herausragen.
Dies ist unser Ziel“, teilte Aust seinen Gefährten mit und mit weit ausholenden Schritten marschierten sie darauf zu.
Der Turm stand auf einer weitläufigen Lichtung in dem Wald. Auf die vier Kameraden machte er einen baufälligen Eindruck. Der angebauter Stall machte keinen besseren Eindruck und auch das Wirtschaftsgebäude hatte schon bessere Zeiten erlebt.
Vor dem großen Haupttor des Turmes standen zwei Wachhütten in denen die Skelette von Wachsoldaten lagen. Raven näherte sich diesen langsam. Als er nur mehr ein paar Schritte entfernt war, erhoben sich die Skelette und griffen ihn mit ihren Hellebarden an. Nur mit Mühe konnte Raven zurückspringen, jedoch stolperte er und fiel zu Boden.
Zu seinem Glück reagierten seine Gefährten sofort. Liftrasa zerstückelte die beiden Skelette mit ihrer Streitaxt, während Ratathôsk Raven aufhalf.
Während sich Raven noch den Staub von seinem Schuppenpanzer wischte, entfernten sich Liftrasa, gefolgt von Ratathôsk und Aust von der Gruppe. Liftrasa begab sich zu einem Schuppen, der offensichtlich als Pferdestall gedient hatte und Aust betrat ein an den Turm angebautes Gebäude.
Liftrasa betrat den Schuppen und sah sich ein wenig um. Dabei stieß sie an einem Holzpfeiler an, welcher sofort zerbröselte und den Schuppen zum einstürzen brachte. Liftrasa schaffte es nicht, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen und wurde unter einem Balken begraben. Als sich der Staub gelegt hatte, sah sie, wie zwei riesige Ratten auf sie zu liefen. Da sie in ihrer Lage ihre Axt nicht benutzen konnte, schrie sie um Hilfe, woraufhin Ratathôsk zu ihr lief und den beiden Ratten den Garaus machte.
Bei dem angebauten Gebäude, welches Aust unterdessen betrat, handelte es sich um die Küche, welche ausgefüllt war von Regalen voll mit Kochutensilien und einem großen Herd. Aust entdeckte eine Tür, welche aus der Küche in den Turm führen dürfte und eine Falltüre, welche anscheinend in den Keller oder in das Vorratslager führen könnte. Ohne lange zu überlegen öffnete er die Falltüre und stieg hinab in das Dunkle. Langsam schritt er einen kurzen dunklen Korridor entlang bis er vor einer Tür stand, welche er einfach öffnete. Hinter der Tür kamen zwei Ghule zum Vorschein, welche ihn sofort angriffen. Aust sprang zurück, und erledigte beide Ghule mit Pfeilen. Er durchsuchte die beiden getöteten Ghule und den Raum in dem sie sich aufgehalten hatten, fand aber nichts von Wert. Daraufhin begab er sich wieder hinauf in die Küche, wo in der Zwischenzeit auch die anderen drei eingetroffen waren.
Nachdem sie die Tür, die von der Küche in den Turm führte geöffnete hatten, schritten sie einen schmalen Gang entlang, welcher sich nach einer kurzen Strecke verzweigte.
Nach kurzer Überlegung betraten sie den linken Gang und folgten diesem bis sie vor einer Tür standen. Nachdem Liftrasa an der Tür gelauscht hatte, öffneten sie rasch dir Tür und betraten den dahinterliegenden Raum. In diesem Raum befanden sich einige Bücherregale und ein Tisch, auf welchem einige alchemistische Gerätschaften standen. Des weiteren entdeckten sie ein Lesepult, auf welchen ein aufgeschlagenes Buch lag.
Ratathôsk las ein paar der Wörter die in dem Buch geschrieben waren, da er sich aber keinen Reim darauf machen konnte oder sich nicht traute, las er nicht weiter, sondern bat Raven, den Text in diesem Buch vorzulesen, was Raven natürlich auch sofort tat. Als Raven die letzte Silbe ausgesprochen hatte, merkte er, dass sich irgendetwas an ihm verändert hatte und er wusste auch sogleich, was dieses Buch war und bewerkstelligte. Bei diesem Buch handelte es sich um ein verzaubertes Buch, welches demjenigen, der es vollständig las, intelligenter machte. Dies bekamen aber seine Weggefährten nicht mit.
Da sie schon einige Zeit unterwegs waren, beschlossen sie, sich in dieser Bibliothek zu verbarrikadieren, ein wenig zu rasten und danach den Turm weiter zu erforschen.
Nachdem sie ein paar Stunden gerastet hatten, verließen sie wieder die Bibliothek und durchsuchten den Rest der ersten Etage des Turms. Sie entdeckten einen Raum, der augenscheinlich als Klassenzimmer gedient hatte. An der großen Schiefertafel stand etwas geschrieben, das Ratathôsk als Formel zur Erstellung eines leichten Heiltrankes erkannte. Mit dem Pergament und dem Federkiel und Tinte, welche er auf einem Tisch fand, schrieb er sich die Formel ab und verstaute alles in seinem Gepäck.
Als die den Raum verließen und die Türe, welche in die oberen Etagen führen würde, öffnen wollten, bemerkten sie, dass sie einen Schlüssel brauchen würden, um diese Türe zu öffnen. Aust merkte an, dass es noch zwei Räume in dieser Etage gab, welche sie noch nicht untersucht hatten.
Daraufhin gingen alle den Gang zurück. Sie entdeckten zwei weitere Türen. Eine dieser Türen trat Liftrasa einfach ein. Doch zu ihrem Leidweisen schnellte eine verweste Hand aus dem Raum hervor und versetzte ihr einen heftigen Schlag. Der Angriff des Ghuls paralysierte sie auf der Stelle. Aust schoss sofort einen Pfeil durch den Türrahmen und tötete den Ghul.
Während Liftrasa noch immer paralysiert bei der einen Tür stand, öffnete Ratathôsk die letzte Tür und dank seiner Dunkelsicht konnte er erkennen, wie sich ein weiteren Ghul erhob. Ratathôsk spürte einen Luftzug auf seiner Wange und das nächste was er sah, war, wie der Ghul mit einem Pfeil in seinem Kopf zu Boden fiel.
Erst jetzt erwachte Liftrasa aus ihrer Paralyse und während Raven den einen Raum untersuchte, durchforstete Liftrasa den anderen, bei dem es sich offensichtlich um einen Vorratsraum handelte. Ratathôsk und Aust unterstützten unterdessen Raven bei seiner Arbeit. In dem Raum, der von Raven durchsucht wurde, standen ein paar Betten. Es sah so aus, als ob irgendetwas in diesen Betten liegen würde. Als sich Raven einem der Betten näherte hörte ein schmatzendes Geräusch, woraufhin er sofort sein Schwert in das Laken stieß, was wiederum von einem schmatzenden Geräusch begleitet wurde. Voller Ekel wandte sich Raven ab und ging zu Liftrasa in die Vorratskammer, wo sie für alle Tagesrationen aus dem Trockenfleisch, welches dort gelagert war machten. Ratathôsk und Aust untersuchten derweilen die toten Körper, die in den Betten unter den Laken lagen. Es sah so aus, als ob ihnen mit äußerster Präzision der Brustkorb geöffnet worden war.
Liftrasa fand bei dem toten Ghul einen Dolch, welchen sie aber als wertlos einstufte und einfach wegwarf. Raven aber erkannte auf den ersten Blick, dass es sich bei diesem Dolch um einen äußerst wertvollen Dolch handelte, da er anscheinend von Meisterhand gefertigt worden war. Doch bevor er noch etwas sagen konnte, prallte der Dolch so unglücklich von der Mauer ab, das er zerbrach.
Raven, der ebenfalls den Ghul durchsucht hatte, fand in einer der Taschen seines zerschlissenen Gewandes einen Schlüssel, welchen er sofort einsteckte.
Die vier hielten sich nicht lange in diesen Räumen auf, sonder begaben sich wieder zu der verschlossenen Tür zurück. Raven steckte den Schlüssel in das Schloss und siehe da, er passte. Langsam und vorsichtig stiegen sie die leicht gewundene Treppe hinauf in die nächste Etage. Am Treppenabsatz angekommen, sahen sie einen Gang, der von der Treppe wegführte und nach einigen Meter abzweigte. Sie beschlossen zuerst diese Etage zu untersuchen, bevor sie weiter nach oben steigen würden.
An der Stelle, an welcher der Gang einen nach rechts abbog, fanden sie eine verschlossene Kommode. Liftrasa versuchte zuerst mit ihrer Axt das kleine Vorhangschloss zu zerstören, schaffte es aber nicht. Erst als Raven hand an die Sache legte, klappte es. Die Kommode enthielt aber nichts von Interesse für drei der Gefährten, daher machten sie sich auf um die restliche Etage zu durchsuchen. Ratathôsk fand zwei Schriftrollen darin, welche er sofort studierte und feststellte, dass es sich bei einer um einen Feuerball und bei der anderen um einen Frostblitz handelte. Sofort steckte er die beiden Schriftrollen ein. In den vier Räumen, welche sie durchforsteten, fanden sie, bis auf einen Raum, nichts Besonderes.
In dem einem Raum stand genau in der Mitte ein Gebilde, welches verhüllt war. Liftrasa hob vorsichtig das Tuch hoch und blickte in einem Spiegel, der auf den ersten Blick mit wertvollen Edelsteinen verziert zu sein schien. Doch auf den zweiten Blick erkannte sie, dass es sich bei den angeblichen Edelsteinen nur um Glas handelte. Enttäuscht trat sie vom Spiegel weg und ging zu den anderen. Die anderen starrten wie gebannt auf den Spiegel, denn noch immer blickte Liftrasa aus dem Spiegel heraus, obwohl sie diesem dem Rücken zudrehte.
Auf einem sprang das Spiegelbild Liftrasas aus dem Spiegel und schwang seine Streitaxt. Raven der sich auf gleicher Höhe mit der echten Liftrasa befand hieb mit seinem Langschwert nach dem Spiegelbild, doch sein Schwert prallte an der Rüstung ab. Erst jetzt wurde Liftrasa ihres lebendig gewordenen Spiegelbildes gewahr und ein Kampf entbrannte.
Das Spiegelbild hieb mit der Axt nach Raven und verletzte ihn schwer. Liftrasa die ebenfalls ihre Axt nach ihrem Spiegelbild hieb, traf dieses und fügte ihm nur eine leichte Wunde zu. Aust, der ob der zwei gleich aussehenden Zwerge etwas verwirrt war, feuerte einen Pfeil in das Kampgetümmel ab und traf dabei den echten Zwerg. Auch Ratathôsk war etwas verwirrt, zauberte aber geistesgegenwärtig einen Magierschild auf Raven, sodass dieser den Angriffen des Spiegelbildes etwas entgegenzusetzen hatte. Raven, der sich zwei Zwergen im Nahkampf gegenübersah hieb mit seinem Schwert nach dem vermeintlichen Spiegelbild Liftrasas, traf aber stattdessen die Echte. Ein weiterer Hieb Liftrasas durchdrang die Rüstung ihres Spiegelbildes und verletzte es. Ratathôsk warf seinen Kurzspeer nach dem Spiegel und zertrümmerte diesen. Doch obwohl der Spiegel in Trümmern auf den Boden lag, verschwand das Spiegelbild nicht.
Aust feuerte einen weiteren Pfeil in das Kampfgetümmel und diesmal traf er das Spiegelbild und tötete es. Als das Spiegelbild auf dem Boden aufkam, verging es in einer Rauchwolke und hinterlies keine Spuren.
Kaum waren die feinen Rauchschwaden vergangen, trank Raven seinen letzten Heiltrank auf einen Zug aus um seine im Kampf erlittenen schweren Wunden zu heilen. Heilfroh darüber, den Kampf gegen das Ebenbild ihres schwer gepanzerten und kampferprobten Zwergen überstanden zu haben, verließen sie diese Ebene und stiegen in die nächste hinauf.
Sie fanden einen Gang vor, von dem drei Türen abzweigten. Der erste Raum war ein Schlafzimmer, in welchem sie eine kleine Schmuckschatulle fanden und diese plünderten.
In dieser fanden sie ein paar Goldmünzen und eine Bauanleitung für einen vergifteten Wurfdolch.
Hinter der zweiten Tür befand sich ein Vorratsraum, in dem zwei Kisten standen. Raven fand in einer Kiste einen Tarnumhang und Liftrasa fand in der zweiten Kiste ein paar Tränken. Ratathôsk identifizierte zwei davon als Gifte, einen dritten als Trank der Geschicklichkeit und den vierten als Trank mittlere Wunden heilen. Des weiteren fanden sie einen schwarzen Stab, der mit silbernen Intarsien verziert war und an dessen Spitze ein schwarzer Kristall in einer Kralle befestigt war.
Als sie die dritte Tür öffneten, sahen sie einen Mann vor einem Herd stehen und kochen. Als dieser Mann die vier Neuankömmlinge bemerkte, drehte er sich um und bedrohte die Gefährten mit zwei langen Messern.
Ihr gehört nicht hierher“, sprach der Mann, „Verschwindet oder ich muss euch töten!
Raven versuchte auf diplomatischen Wege die Situation zu beruhigen, scheiterte jedoch. Der Mann griff ihn mit seinen beiden Messern an. Dem ersten Messerstich konnte Raven noch ausweichen, doch der zweite traf ihn und verletzte ihn schwer. Ein Pfeil von Austs Bogen abgeschossen verletzte den Mann schwer und brachte ihn ins Wanken. Da sprang auch schon Liftrasa heran und hieb mit ihrer Streitaxt nach dem Koch und tötete ihn mit einem Streich.
Da sie hier nichts mehr von Wert entdecken konnten, gingen sie die Treppe in das letzte Geschoss hinauf.
Vom Treppenabsatz weg führte ein Gang mit vier Türen. Im ersten Raum, in dem sich ein Kamin befand, fanden die vier Weggefährten nichts von Belang. Hinter der zweiten Türe befand sich ein Schlafzimmer und eine weitere Türe. Raven schlich so leise es ging zu dieser Türe und lauschte hinein. Er hörte zwei Stimmen dahinter und machte seine Kameraden darauf aufmerksam.
Nachdem er festgestellt hatte, dass die Türe nicht verschlossen war, teilte er ihnen seinen Plan mit, dass er zuerst hineinstürmen würde, gefolgt von Liftrasa und Aust, während Ratathôsk ihnen magische Rückendeckung geben sollte. Doch bevor er geendet hatte, riss Liftrasa die Tür auf und stürmte in den dahinterliegenden Raum. Sie sah zwei in Roben gekleidete Gestalten, welche ihn ihre Richtung gestikulierten. Der Feuerball und der Schattenblitz, welche die beiden Magier auf sie zauberten verpufften wirkungslos. Die Zwergin holte im Lauf mit ihrer Streitaxt aus und tötete beide Zauberkundigen mit einem Schlag. Raven, der hinter ihr in den Raum hinkam, schluckte nur kurz, als er sah, wie die beiden Zauber an Liftrasas Ignoranz wirkungslos abglitten.
Die Leichen der beiden Zauberer wurden durchsucht und das Gold, welches sie fanden, wanderte zu gleichen Teilen in die Rucksäcke der Gefährten.
Als sie die dritte Tür öffneten befanden sie sich auf einem Balkon. Aust, der hinausgetreten war, hörte von oben zwei weibliche Stimmen. Er spürte dass seine Gottheit da oben war und sich in Lebensgefahr befand. Er drängte seine Reisegefährten dazu nach oben zu gehen.
Bevor sie jedoch hinauf auf die Zinnen stiegen, vergiftete Ratathôsk drei seiner Armbrustbolzen und sieben von Austs Pfeilen mit dem Gift, dass die gefunden hatten. Liftrasa vergiftete die Blätter ihrer Axt ebenfalls.
Als sie die letzten Stufen der Treppe erkletterten, blieben sie stehen und Raven nahm einen Spiegel, den er von Ratathôsk gereicht bekam. Er nutzte den Spiegel um erkennen zu können, was sie da oben erwarten würde. Raven sah eine schwer gerüstete Gestalt mit einem Kriegshammer und etwas unidentifizierbares hinter einer großen, wabernden, schimmernden Kugel. Des weiteren entdeckte er auf einer Art Altar eine Leiche mit einem Dolch in ihrer Brust. Die schwer gerüstete Gestalt schien sich mit jemanden zu unterhalten, den Raven jedoch nicht erblickte.
Als Aust die flehende Stimme hörte und erkannte, dass es sich um seine Gottheit handelte, war er nicht mehr zu halten. Ungestüm stürmte er die letzten Stufen nach oben und sah sich kurz um.
Liftrasa, welche die Stimmen ebenfalls gehört hatte, setzte sich einfach auf die Treppe und sagte kopfschüttelnd: „Das ist eine Elfensache, das geht mich nichts an!
Nachdem Aust sich orientiert hatte, schrie er die gerüstete Gestalt an, seine Gottheit frei zu lassen. Da diese, wegen seines überraschenden Auftauchens etwas überrascht war, reagierte diese nicht. Daraufhin schoss Aust einen der kurz zuvor vergifteten Pfeile auf sie ab und traf. Raven, der kurz nach Aust auf ins Freie gelangte, hieb mit seinem Langschwert nach der Gestalt und traf ebenfalls. Auch Ratathôsk erschien nun auf dem Dach.
Die gerüstete Gestalt war verwirrt und wütend zugleich, sodass sie immer noch nicht reagierte. Ratathôsk zog eine Schriftrolle unter seiner Robe hervor und schleuderte den darauf befindlichen Zauber Frostblitz auf die Gestalt. Bevor die schwer gepanzerte Gestalt reagieren konnte, traf sie ein weiterer vergifteter Pfeil von Aust.
Daraufhin hob sie ihren Kriegshammer und schleuderte ihn mit voller Wucht nach Aust. Dieser fing den Hammer geschickt in seinem Flug auf und hielt in fest. Vollendens in Rage stieß die gerüstete Gestalt einen Fluch aus, warf ihr Schild nach Raven, stürmte auf das wabernde Gebilde zu und stürzte sich auf dieses.
Alles was jetzt geschah lief wie in Zeitlupe für die Gefährten ab. Aust erblickte in dem wabernden Gebilde seine Gottheit, welche aber immer wieder ihr äußeres Erscheinungsbild veränderte. In einem Augenblick war sie noch ein Einhorn, im nächsten wieder eine Elfenfrau.
Ich danke euch meine Helden“, hörten alle vier zugleich eine Stimme sprechen, „Sucht nach der verborgenen Mauer!“ Daraufhin war der ganze Spuk vorbei und nur mehr die vier Gefährten standen auf den Zinnen.
Während Raven das fallengelassene Schild aufhob und untersuchte, unterhielten sich die anderen drei, was wohl eine verborgene Mauer sein könnte. Da kam Liftrasa die Idee, dass es sich um den Kamin, eine Etage tiefer, handeln könnte.
So marschierten alle vier, allen voran Aust mit vor Stolz geschwollener Brust, eine Etage tiefer und untersuchten den Kamin. Und tatsächlich, verborgen hinter dickem Ruß fanden sie eine Geheimtür, welche in eine kleine, dahinterliegende Kammer führte.
Dort fanden sie einige Goldmünzen, ein paar Edelsteine, ein kleines Buch das vor allem Ratathôsk interessierte, da es in dem Buch um ein paar magische Artefakte ging. Sie fanden aber auch ein paar Tränke und Rezepte um Heiltränke herzustellen. Raven entdeckte eine Bauanleitung für einen magischen Schuppenpanzer.
Nachdem sie die geheime Kammer leer geräumt hatten, teilten sie die gefundenen Wertgegenstände und das Gold untereinander auf, bevor sie den Turm verließen uns zurück ins Dorf marschierten.
Nachdem sie sich im Gasthaus zur goldenen Sichel ausgeruht hatten, durchsuchten sie ihre Ranzen nach Gegenständen, welche sie zu Geld machen konnten und welche sie noch aufbewahren wollten. Danach begaben sie sich zum Tempel und versuchten dort die Sachen zu verkaufen. Ihnen gelang es, Gegenstände im Wert von 1.435 Goldmünzen zu verkaufen und, durch die Spende von 2 roten Rubinen an den Tempel, der diese für die Augen einer Statute von Heironeus verwenden wollte, einen Brief zu erhalten, in dem jeder Tempel Heironeus angewiesen wurde, der Gruppe jedwede Unterstützung zukommen zu lassen.
Zufrieden mit sich selbst verließen sie den Tempel und gingen wieder in die Schenke zurück, um ein wenig von dem Gold unter die Leute zu bringen.