Freitag, 13. November 2009

D&D - Diary of Sessions - "Mach es zu deinem Projekt ( Teil I )"

(gespielt am 9.11.2010)

Es sind ein paar Tage vergangen seit die Gruppe von ihrem Ausflug ins Gebirge zurückgekehrt ist. Die Abende verbrachten sie seither fast ausschließlich in der Taverne und erzählten ihren Zuhörern ihre Erlebnisse.
Eines Abends, es war schon sehr spät und die Drei hatten sich bereits in ihre Zimmer zurückgezogen, als es an der Tür des Paladins klopfte. Etwa verärgert über die späte Störung, hielt er inne, sich seine Rüstung auszuziehen, und nachdem er sich wieder voll gerüstet hatte, ging er zur Tür, an der bereits etwas ungeduldiger geklopft wurde.
„Wer da?“ rief er fragend, und die Stimme eines Knaben antwortete ihm, dass er hier einen Brief der Inquisition des Heironeus für ihn habe.
Rasch öffnete Raven die Tür, nahm von dem Knaben die versiegelte Schriftrolle entgegen, brach das Sigel und las die Nachricht.
In dieser Nachricht wurde er aufgefordert mit seinem Gefolge unverzüglich zum Tempel des Heironeus hier in Waldesruhe zu kommen.
Raven klopfte an die Tür der Zwergin und rief: „He, aufstehen, es gilt ein paar Orkschädel einzuschlagen!“
Kaum hatte er geendet, als auch schon die Zwergin in voller Rüstung und mit ihrer Axt bewaffnet vor ihm stand.
Ratathôsk steckte seinen Kopf aus seinem Zimmer und war über die späte Störung etwas verärgert.
Raven erklärte seinen Kameraden, das er von der Inquisition aufgefordert worden war, sofort in den Heironus-Tempel zu kommen und er fragte sie, ob sie ihm begleiten würden. Seine zwei Gefährten waren bereit mitzukommen und, nachdem sie ihre Waffen und Rüstungen angelegt hatten, verließen sie die Taverne.
Auf der Straße sahen sie, dass beim Tor in der Palisade zwei schwer Gerüstete mit einem scharlachrotem Überwurf, der auf der Brust das Zeichen des Heironeus trug, die mit Hellebarden bewaffnet waren. Raven erkannte sie sofort als die Elitekämpfer der Inquisition des Heironeus, was ihn etwas verwunderte.
„Was machen die Elitekämpfer der Inquisition hier in Waldesruh?“ dachte er sich, während er mit seinen zwei Gefährten zum Tempel ging.
Auch am Tor, welches in den Garten rund um den Tempel führte, standen zwei dieser Gardisten, ebenfalls mit Hellebarden bewaffnet. Im Innenhof waren mehrere Zelte aufstellt und ein großer Planwagen stand im Hof.
Selbst vor der großen Tür, welche in den Tempel hineinführte, standen zwei dieser Gardisten, welche, nachdem Raven ihnen das Schreiben gezeigt hatte, ihn und seine Begleiter eintreten ließen.
Im Tempel selbst sah es aus wie immer, außer dass von den Priestern, die sonst immer hier waren, keiner zu sehen war. Statt dessen, saß eine beeindruckend aussehende Gestalt auf einem Stuhl vor dem Altar und blickte die Neuankömmlinge an. Neben dem mit einen Plattenpanzer gerüsteten und einen blauen Überwurf tragenden Menschen lehnte ein großer Kriegshammer.
Raven trat ein paar Schritte auf den Mann zu, bevor dieser ihn mit einer Geste zum stehen bleiben aufforderte.
„Kniet vor mir nieder“, forderte der Mann, „und erweist mir die gebührende Ehre!“
Raven, der Dank seiner Kenntnisse über die Inquisition wusste, dass es sich bei diesem Mann um eine hohe Persönlichkeit des Ordens handelte, sah diese etwas verwundert und entrüstet an.
„Ich knie nur vor meinem Gott Heironeus!“, antwortete Raven und trat ein paar Schritte zur Seite.
Auf einmal kamen hinter den Säulen drei Gardisten und eine weibliche, in schwarze Gewänder gehüllte und mit weißen Make-up im Gesicht, hervor. Die Gardisten versperrten Raven den weiteren Weg mit ihren Hellebarden und die Frau hatte eine Repetierarmbrust auf ihn gerichtet. Irgendetwas an der Frau verunsicherte Raven und seine Begleiter, aber sie konnten nicht sagen was es war.
Da spürte Raven plötzlich einen starken Druck auf seinen Schultern, welcher in langsam auf die Knie zwang. Ein Blick zum Inquisitor zeigte ihm, dass dieser einen Zauber anwandte, dem sich Raven nicht entziehen konnte. Seine zwei Gefährten sanken fasst zeitgleich mit ihm auf ihre Knie nieder, obwohl sie nicht durch den Zauber des Inquisitoren gezwungen wurden.
„Ich habe schon vieles von euch gehört“, teilte der Inquisitor ihnen mit, „eure Taten wurden vom Tempelvorsteher lobend erwähnt. Zeigt mir das Schreiben des Tempels damit ich sicher sein kann, dass ihr die Personen seid, die wir suchen!“
„Dazu müsste ich aufstehen“, antwortete Raven, „das Schreiben befindet sich in meiner rechten Beintasche!“
Doch statt den magischen Druck von seinen Schultern zu nehmen gab der Inquisitor der Frau ein Zeichen, woraufhin diese Raven mit ihren Händen von oben bis unten abtastete, die Schriftrolle aus seiner Beintasche hervorholte und dem Inquisitor übergab. Dieser entrollte das Schriftstück, las es rasch durch und steckte es danach in seine Tasche.
„Ich habe euch gerufen“, begann er zu erklären, „damit ihr für die Kirche ein paar Aufträge erfüllt, alles im Namen Heironeus. Ihr bekommt für jeden Auftrag den ihr zu meiner vollen Zufriedenheit erfüllt pro Person 350 Goldstücke als Belohnung. Seid ihr damit einverstanden?“
Ratathôsk und Liftrasa mussten nicht lange überlegen, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass es sich um ein paar leichte aber auch um ein paar härtere Aufträge handeln würde, teilten sie ihr Einverständnis mit.
„Ich mache es ohne Bezahlung“, teilte Raven mit, „solange alles im Namen Heironeus erfolgt!“
Das ist lobenswert“, sprach der Inquisitor, „ich habe auch schon den ersten Auftrag für euch. Die Gnome hier in der Stadt arbeiten an einem Projekt, für dass sie noch ein bestimmtes Erz aus den Bergen brauchen. Da sie hier in Waldesruh Sonderlinge sind, ihr Projekt nicht Heironeus geweiht haben, dürfen sie es nicht vollenden. Ihr müsst verhindern, dass sie ihr Projekt fertig stellen. Ich habe mir bereits erlaubt, den Gnomen mitzuteilen, dass ihr morgen zu ihnen kommen und mit einem von ihnen in die Berge aufbrechen werdet um dieses Erz zu besorgen. Aber wie gesagt, euer Auftrag ist es zu verhindern, dass dieses Projekt fertiggestellt wird.“
Raven wollte etwas darauf erwidern, schluckte aber seine Bemerkung hinunter. Der Inquisitor übergab den Gefährten jeweils ein Schreiben, in dem jeder Gottesfürchtige angewiesen wird, dem Träger des Schreibens jedwede Hilfe zukommen zu lassen. Danach entließ er die Kameraden.
„Mir gefällt dies alles nicht“, teilte Raven auf dem Weg zurück zur Taverne seinen Gefährten mit, „Irgendetwas ist hier faul.“ Doch den beiden Anderen war dies offensichtlich egal.

Am nächsten Morgen machten sich die Drei unverzüglich zum Haus der Gnome auf. Dort angekommen wurde ihnen auch gleich der Leiter des Projektes Erzbau, Karl Baumspringer, vorgestellt. Mit ihm vereinbarten sie, dass sie sich in zwei Stunden vor der Taverne treffen und gemeinsam aufbrechen würden.
Während Liftrasa und Ratathôsk zurück zur Taverne gingen und ihre Sachen packten, marschierte Raven zum Tempel. Er zeigte den dort anwesenden Gardisten das Schreiben des Inquisitors und forderte sie auf ihm den Planwagen und Pferde zu überlassen. Was diese auch ohne zu Zögern taten.
Zurück in der Taverne ging er auf sein Zimmer und packte seine Sachen für die Reise zusammen. Noch während er packte, hörte er vor der Taverne einen kleinen Tumult. Der Gnom war angekommen und erzählte jedem der Vorbeikommenden von seinem Projekt.
Nachdem alle ihre Sachen auf dem Planwagen verstaut hatten, ließ Raven die Pferde antraben, während im der Gnom auf einer Karte den Weg zu einer Erzmine zeigte. Etwas genervt von dem vielen Gerde des Gnoms konnte Raven die Pferde nur mit Mühe unter Kontrolle halten. Er war erleichtert, als Liftrasa, welche hinten im Planwagen saß, ihr Interesse an dem Projekt bekundete, woraufhin der Gnom zu ihr nach hinten kletterte und sie mit einem Wortschwall überschüttete.
Die Reise verlief anfangs, bis auf des viele Gerede Karl Baumspringers, ereignislos. Erst am frühen Nachmittag, sie fuhren bereits durch hügeliges Gelände, hörte Raven hinter einem Hügel die Geräusche eines Kampfes.
Ohne zu Zögern trieb der die Pferde zu einer schnelleren Gangart an. Auf der Hügelkuppe angekommen blieb er nicht stehen sonder ließ, als er sah, dass eine größere Gruppe Goblins drei Zwerge mit Pfeilen beschoss, das Gefährt noch schneller werden.
Seine Kameraden machten sich kampfbereit, während Karl etwas aus seinen Taschen hervorkramte und begann etwas zusammenzubauen und dabei fröhlich vor sich hinkicherte.
Als Liftrasa die Goblins entdeckte, packte sie ihre Streitaxt und sprang zur Raven nach vor auf den Kutschbock.
Raven bremste das Gespann erst kurz vor den Goblins ab und kam zwischen den Zwergen und ihren Angreifern zu stehen. Ratathôsk feuerte sofort einen Armbrustbolzen ab und tötete einen der Goblins. Liftrasa sprang vom Kutschbock und stürmte auf den größten Angreifer, bei dem es sich um einen Ork handelte, los. Doch dieser befand sich hinter einem großen Felsbrocken und so traf ihre Streitaxt ins Leere.
Während Karl Baumspringer immer noch an irgendetwas herumschraubte, sprang auch Raven vom Kutschbock und stürmte mit gezogenen Schwert und abwehrbereitem Schild auf den Ork los. Sein Schwerthieb köpfte den Ork, sodass die Angreifer schon zu Beginn des Kampfes ihren Anführer verloren. Und als dann auch noch Liftrasa innerhalb kürzerster Zeit zwei Goblins tötete, ergriff ein Teil der Angreifer, verfolgt von Liftrasa, die Flucht.
Während Raven auf die zweite Gruppe der Angreifer zustürmte, lies Ratathôsk seine Armbrust fallen, vergaß dabei aber, dass er noch auf dem Kutschbock stand, sodass die Armbrust, welche zu Boden fiel, beschädigt wurde. Ratathôsk ließ einen Schattenblitz auf einen der Goblins niederfahren und grillte diesen.
In der Zwischenzeit stürmten auch die drei Zwerge aus ihrem Versteck hervor und schlachteten gemeinsam mit Raven die restlichen Goblins ab.
Auch der Gnom hatte nun endlich seine Arbeiten abgeschlossen, zielte mit einem langen Gestänge auf die fliehenden Goblins und betätigte einen Auslöser. Liftrasa, welche die Verfolgung abgebrochen hatte drehte sich um und sah nur mehr einen Feuerstrahl auf sich zuschießen, bevor sie ihn Ohnmacht fiel.
Die drei Zwerge merkten jetzt, dass ihnen zwei ihrer Maultiere mit ihren wertvollsten Sachen, während des Kampfes davongelaufen waren. Es entbrannte ein Streit darüber, wer auf die Tiere hätte aufpassen sollen und wie man die Tiere wieder finden sollte.
Liftrasa erwachte während des Streites aus ihrer Ohnmacht und als sie ihren angesengten Bart bemerkte, hätte sie am liebsten den Gnom noch kleiner gemacht. Karl Baumspringer hüpfte nervös um sie herum und entschuldigte sich fortwährend für das Missgeschick mit dem Bart.
Raven, der den Zwist der Zwerge verfolgt hatte, erklärte sich bereit, die Tiere zurückzubringen.
Gemeinsam mit Liftrasa und Ratathôsk folgte er den Spuren der Tiere in den Wald. Als sie ein kleines Stück in den Wald vorgedrungen waren, entdeckten sie Spuren von anderen Wesen, welche offensichtlich die Tiere gefangen hatten.
Daher folgten sie weiterhin den Spuren tiefer in den Wald, bis die Spuren an einer großen Hecke entlang weiterführten. Sie hörten pfeifende, einem Kichern nicht unähnliche, Geräusche hinter der Hecke.
Während Ratathôsk den Spuren folgte, krochen Raven und Liftrasa durch das Gehölz. Ratathôsk kam zu einer Biegung und als er um diese herum sah, entdeckte er zwei schwer gerüstete Orks, die am Eingang zu einem großen Lager Wache hielten. Sofort trat er wieder hinter die Biegung zurück, ohne von den Orks entdeckt zu werden.
Liftrasa, welche vor Raven durch das Unterholz kroch, gab nur ein „Uff“ von sich, als sie hinter der Hecke ein Gehege voll mit Wargs sah. Es dürften an die fünfzig Wargs in dem Gehege sein.
Sie und Raven krochen rückwärts wieder aus dem Gestrüpp heraus und trafen dort auf Ratathôsk. Alle drei teilten sich ihre Entdeckungen mit. So wie es aussieht, hatten sie ein großer Lager voller Orks und Goblins und, wer weiß welche Viecher noch, entdeckt. Bei dem Lager dürfte es sich um ein Hauptlager einer kleinen Streitmacht handeln. Während sie zurück zu den Zwergen und ihrem Planwagen marschierten, überlegten sie ihre weitere Vorgehensweise, denn sie sahen keine Möglichkeit, die beiden Maultiere der Zwerge aus diesem Lager herauszuholen.

Fortsetzung folgt ...

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