Die Mine
oder "Frozen Ants"
Ein paar Tage später, kurz nach
dem Morgengrauen, wurde die Gruppe zu Lerida gerufen.
Beim Zelt der Klerikerin
angekommen, wurden sie von den davor postierten Rittern sofort hineingelassen.
Herfort war ebenfalls hier und in ein Streitgespräch mit Lerida verwickelt. Als
die Gruppe eintrat, brach auch der Streit ab und somit konnten sie nicht hören,
um was es genau in diesem Streit gegangen war. Sie hatten nur ein paar Fetzen
aufgefangen, aus denen hervorging, dass dem Paladin etwas völlig egal sei,
Lerida aber meinte, dass man mehr Informationen bräuchte.
Im Inneren des Zeltes waren auch
drei weitere Leute aus dem Tross, die aber schweigend in einer Ecke standen.
Auf einem Tisch war eine grobe Karte der Umgebung ausgebreitet und darauf war
eine Stelle etwas nordwestlich des Lagers markiert.
Lerida berichtete der Gruppe, dass
ein Waldläufer einen verlassenen Steinbruch entdeckt hätte, was für die Ziele
der Expedition sehr gelegen käme.
Herfort wollte den Steinbruch sofort besetzen und mit dem Abbau
beginnen, da der Stein dringend gebraucht wurde um das Lager zu befestigen und
Häuser zu errichten. Lerida hingegen hatte bedenken, da man in der Nähe des
Steinbruchs eine gepflasterte Straße, welche direkt zum Steinbruch führte,
entdeckt hatte. Der Waldläufer hatte auch eine Seite (Seite 11) aus einem
Tagebuch gefunden, auf welcher stand: „ … ein unterirdischer Thermalfluss liegt
an einer Magiekreuzung – deswegen die Mutationen ….“.
Nach kurzer Diskussion wurde
beschlossen, dass die Gruppe sich den Steinbruch genauer ansehen sollte, damit
so rasch wie möglich mit dem Abbau des Steines begonnen werden kann.
Die Abenteurer machten sich gleich
nach dem Gespräch und nachdem sie ihre Ausrüstung zusammen hatten, auf den Weg
zu diesem Steinbruch. Nach ein paar Stunden Fußmarsch stießen sie auf einer Hügelkuppe auf den von Lerida erwähnten gepflasterten Weg, welcher aber stark überwuchert war. Sie folgten dem Weg bis sie zum Steinbruch gelangten.
Der Stein ist hier im Tagebau,
aber auch unterirdisch abgebaut worden, soviel konnte die Gruppe, besser gesagt
Gunrasa, gleich erkennen. Vor dem Eingang zur Höhle, standen verfallenen
Barracken, in denen aber nichts zu finden war außer verrottete Möbel und eine
weitere Seite (Seite 4) aus einem Tagebuch: „ … die großen Viecher können
Schilder und Waffen zerdrücken …“.
Gunrasa entdeckte neben dem
Eingang drei bis vier quadratische Steine, die auf unnatürliche Weise
übereinander gestapelt worden waren. Da sie dies interessierte, sah sie sich
das natürlich genauer an, konnte aber nichts Auffälliges oder sonst irgendetwas
an den Steinen entdecken, geschweige den Grund für diese Anordnung
herausfinden. Dafür aber fand sie ein vergilbtes Pergament, auf welchem stand:
„ … Magie wirkt unterschiedlich auf die Tiere …“.
Diese Nachricht (Seite 5) war mit
derselben Handschrift geschrieben, die auch auf der Seite war, welche der
Waldläufer gefunden hatte.
Kalidor entdeckte etwas, das wie
ein gewölbter Stein aussah, aber bei genauer Betrachtung sich als übergroße
Chitin-Schuppe herausstellte. Es war gegen Mittag, als die Gruppe die Höhle betrat. Gunrasa und Salomon gingen voran, während Kalidor und Jerome nach hinten absicherten. Gleich nach betreten der Höhle verbreiterte sich diese und von diesem breiten Gewölbe führten zwei Wege weiter. Die Gruppe beschloss zuerst den rechten Weg zu nehmen.
Dieser führte einige Meter fast
gerade in den Fels hinein. Rechts und links, etwa in Kopfhöhe des Zwerges waren
Rinnen in die Wände eingelassen, in welchen sich zum Teil immer noch Öl befand.
Offensichtlich dienten diese ölführenden Rinnen als Beleuchtung. Am Ende des
Weges befand sich eine kleine aus dem Stein gehauene Kammer, in welcher ein
paar Fässer herumstanden. Es stellte sich nach kurzer Untersuchung heraus, dass
in diesen Fässer Lampenöl gelagert wurde und alle noch voll waren.
Da es hier nichts weiter zu
entdecken gab, gingen sie wieder den gleichen Weg zurück, wobei Kalidor und
Gunrasa ja ein Fass dieses Lampenöls mit zurückrollten. Eines platzierten Sie
direkt in dem Gewölbe, wo ein Weg nach draußen führte, dass andere wurde mitten
auf dem linken Gang gestellt. Für den Fall, dass sie rasch fliehen mussten,
hatten sie es angedacht, die beiden Fässer, nachdem sie vorbei waren, in Brand
zu stecken, sodass die Verfolger nicht hinterher konnten.
Sie folgten nun dem linken Weg,
welcher in einer leichten Kurve tiefer in den Fels hinein führte. Auch hier
waren in den Wänden dieselben Rinnen wie zuvor eingelassen. Aus
Sicherheitsgründen wagten sie es aber nicht, das Öl in diesen Rinnen zu
entzünden. Nach kurzer Zeit standen sie in einer großen, aus dem Stein
gehauenen Halle, die augenscheinlich als Küche gedient hatte. Zertrümmerte
Tische und Stühle bedeckten den Boden, sowie etliche zerstörte Regale an den
Wänden und der große Kaminofen rundeten das Bild ab.In einer Ecke war die Wand eingestürzt, besser gesagt durchbrochen worden, denn es lagen etliche Felsbrocken im Raum und ein großes Loch klaffte und führte tiefer in den Berg hinein.
Die Gruppe sah sich hier etwas genauer um, konnte aber nichts Besonderes entdecken, bis auf eine weitere Seite (Seite 7) des Tagesbuches: „ … Blitz oder normale Magie wirken nicht – wir sind verloren …“.
Bei dem Loch fanden Sie das
Skelett eines Menschen und zwei weitere Pergamentfetzen (Seite 1): „ … Ameisen
brechen durch den Tunnel und verschleppen Arbeiter …. „ und (Seite 8) „ … Eis verlangsamt die
Tiere, vier Treffer und sie sind eingefroren ….“.
Kalidor der bei dem Skelett stand,
hörte etwas das nach vielen Beinen klang und warnte die anderen, während er
einen Pfeil anlegte. Im Halbdunkel des Tunnels erspähte er eine Ameise. Eine
Ameise, die so groß war wie der Zwerg und fast doppelt so lang. Die Ameise
erblickte Kalidor fast gleichzeitig und begann einen Sturmangriff auf ihn.
Während das Tier auf Kalidor zustürmte, hatte dieser Zeit genug zwei Pfeile
abzuschießen, aber zu seinem Schrecken musste er feststellen, dass diese
einfach von der Chitinpanzerung des Tieres abprallten.
Er konnte ohne Problem dem Angriff
des Tieres ausweichen, und ermöglichte somit Jerome einen hinterhältigen
Angriff auf das Tier. Jeromes Kurzschwert und Dolch rissen die Flanke der
Ameise auf und Gunrasas mit voller Kraft geschwungene Streitaxt machte der
Ameise schließlich den Garaus.
Während die anderen ihre Waffen
reinigten, sah sich Kalidor den Kadaver der Ameise genauer an. Die Mandibeln,
die sehr groß waren, so schätze er, konnten verwendet werden um Werkzeuge oder
Waffen herzustellen, also schnitt er sie aus dem Tier heraus. Die Mandibeln
waren so groß, dass man aus einer dieser Mandibeln leicht ein Kurzschwert
machen konnte. Er versuchte auch dem Tier die Chitinpanzerung, die
Chitin-Schuppen, abzunehmen, schaffte dies aber nur bei drei dieser großen
Platten. Seiner Einschätzung nach konnte man aus diesen Schuppen Rüstungen
verbessern oder sogar neue herstellen.
Während er noch an dem toten Tier
herum schnitt, erschien eine weitere Ameise, diesmal eine weitaus größere in
dem Tunnel. Das Tier erblickte Kalidor, der gerade seinen Artgenossen ausnahm,
und stürmte auf diesen zu. Doch die Klingen von Jeromes Kurzschwert und
Gunrasas Axt bereiteten dem Tier ein schnelles Ende.
Als Kalidor das erste Tier
ausgenommen hatte, machte er gleich beim zweiten weiter. Er erbeutete so vier
einzelne Mandibeln, ein volle Giftdrüse und acht Chitin-Schuppen.
Sie beratschlagten nun, ob sie
weiter gehen oder aus dem Camp Verstärkung holen sollten. Jerome war der
einzige, dem es etwas Unheimlich war, da die Viecher ja offensichtlich
irgendeine Immunität gegen Magie hatten.
Sie beschlossen, dass sie noch
etwas tiefer in die Höhle vordringen und dann erst entscheiden wollten, ob sie
Hilfe holen oder nicht. Der Gang verlief relativ gerade aber stetig abfallend
tiefer in den Berg hinein. Nach einiger Zeit kamen sie zu einer etwas größeren
Nische, in welcher sie die Überreste von Menschen entdeckten. Da es hier nichts
mehr zum Mitnehmen gab, marschierten sie weiter. Jerome und Kalidor sicherten
nach hinten, während die beiden anderen wie gehabt vorangingen.
Sie hatten sich nicht weit von der
Nische entfernt, da hörte Kalidor etwas hinter ihnen, dass nach einer weiteren
Ameise klang, die etwas hinter sich her schleifte. Er warnte seine Kameraden
und sie beschlossen rasch weiter zugehen. Also beschleunigten sie ihre Schritte
und folgten dem stetig abfallenden und leicht gekrümmten Weg, bis sie in einer
riesigen Kaverne standen.
Die Wände dieser Kaverne waren mit
fluoreszierendem Moos bewachsen und an der Decke befanden sich überall große
Löcher. Sie entdeckten auch einen unterirdischen Fluss, welcher am anderen Ende
der Kaverne floss, und sahen etliche Haufen mit Unrat. In manchen dieser Haufen
mit Unrat entdeckten sie Rüstungsteile und Waffen.Als sie sich noch in der Kaverne umsahen, erschien in demselben Gang, durch den sie gekommen waren, eine weitere Ameise, welche sich sofort auf die Kameraden stürzte. Ein gezielter Flammenstoß des Magiers versetzte das Tier so sehr in Panik, dass es die Flucht ergriff und sich in den Fluss stürzte.
Sie begannen nun die Kaverne und
die Haufen mit Unrat zu durchsuchen und entdeckten dabei ein Buch mit fehlenden
Seiten. Salomon nahm das Buch und überflog es rasch. Er erfuhr dadurch, dass es
sich hier um die Truppen der 2. Expedition handelte, die hier Steine abgebaut
hatte um ihre Niederlassung zu errichten, aber die Viecher aus dem Berg
vertrieben sie. Die Ritter des Expeditionskorps bekämpften die Ameisen
gemeinsam mit ein paar Magiern. Desweiteren erfuhr er, dass Feuer die Tiere in
Panik versetze. Man stieß auf diesen unterirdischen Fluss und wollte diesen
erforschen, doch dann kam es zu einem massierten und gezielten Angriff der
Ameisen, die durch irgendjemanden gelenkt worden waren, vielleicht sogar eine Schwarmintelligenz
entwickelt hatten.
Da taucht die Ameise, welche zuvor
im Fluss untergetaucht war, wieder auf und stürzte sich auf Gunrasa, die ihr am
nächsten war. Die Chitin-Platten der Ameise glitzerten leicht, doch sie konnte
Gunrasas Axt nichts entgegensetzen.
Kalidor schloss aus dem erneuten
Auftauchen der Ameise, dass das Wassers des Flusses magisch sein musste,
tauchte ein paar Pfeile hinein und füllte drei Wasserschläuche. Gunrasa tauchte
ihre Axtklinge ebenso in das Wasser.
Auf einmal kam Bewegung in einen
der riesigen Schutthaufen und daraus erhebt sich eine wirklich riesige Ameise,
welche fast vier Mal so groß war wie Kalidor. Das Tier war mit dem Schwanzende
irgendwie mit dem Boden verwachsen, man konnte aber nicht erkennen warum.
Während der Waldläufer das Tier,
offensichtlich die Königin der Ameisen, mit Pfeilen spickte, wurde sie von
Salomon mit einem Kältestrahl attackiert. Gunrasa stürzte sich in den Nahkampf
und mit einem wuchtigen Treffer schlitze sie die Kreatur von unten her den
Bauch auf und brachte ihr somit eine große klaffende Wunde bei. Kalidor konzentrierte nun seinen Pfeilbeschuss auf eben diese Wunde und auch Salomon lenkte seinen Kältestrahl dorthin. Sofort konnte man erkennen, dass die kalte Magie das Tier langsamer werden ließ. Mit einem weiteren kraftvoll geführten Axthieb, brachte Gunrasa die Ameisenkönigin zu Fall und tötete diese.
Es vergingen nur ein paar
Atemzüge, nachdem das Tier tot war, als die fluoreszierenden Moose zu flackern
begannen. Da die Gruppe einen Angriff des Ameisenschwarms vermutete und die
Decke langsam einzustürzen drohte, rafften sie rasch ein paar Sachen zusammen
und flohen aus der Höhle. Bevor sie die Kaverne verließen, drehte sich Kalidor
noch einmal um und sah hunderte von riesigen Ameisen aus den Löchern an der
Decke in die Kaverne strömen. Doch schienen diese irgendwie irritiert durch den
Tod ihrer Königin, denn sie fielen übereinander her anstatt zu ihr Heil in der
Flucht zu suchen.
Die Gruppe rannte so schnell sie
nur konnte und erreichte rasch wieder das Freie. Keine der Riesenameisen war
ihnen gefolgt, die Mine aber war verschüttet.
Die Gruppe kehrt mit ihrer Beute
zurück zum Camp und erstattet Lerida und Herfort Bericht. Kalidor gibt von den
drei Schläuchen mit magischem Wasser je einen der Klerikerin und einen dem
Paladin, damit diese es testen können.
Kalidor und Jerome sprechen mit dem Schmied und Rüstungsmacher dieser Expedition und liesen sich von diesem ihre Rüstungen mit den Chitin-Platten versehen und sich aus den Mandibeln Waffen bauen
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